Privat, und nett:

meine Familie und ich


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04. Mai 2010 - Leider gibt es hier nun eine wirklich *sehr* traurige Nachricht:

Mein lieber Vater, der geniale Maler und Bildhauer, Grafiker und Gestalter (z. B. das Apotheken-Logo), Musiker, Bootsbauer, Möbeltischler, Bankräuberfänger, Landschaftsbauer, Brunnenbohrer, Bastler, Jäger, Pferdenarr und noch bis zuletzt akrobatische Westernreiter, dieser bärenstarke, eisenharte, tatkräftige, stets hilfsbereite, humorvolle und unglaublich warmherzige Mann ist im Alter von 84 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in seinem Haus in Hösel verstorben.



hier geht es zur Kondolenzliste...


Die Familienmitglieder:

die einzige Lebensgefährtin und seit 2007 Ehefrau (s. u.!):
Katharina * 25. Oktober 1958
(1978-1983, 1988-heute)

zwei Töchter:
Flora * 17. April 1994
Maja * 23. Juli 1997
und schließlich, und - endlich - noch ein Sohn:
Linus * 01. August 2003
noch ohne eigene Webseite

ich selbst: * 04. November 1955

eine separate Seite für meine Vita.

05. Mai 2007 - Das Schönste: nach 18 Jahren Probezeit und, obwohl beide schon reichlich angegraut - haben wir geheiratet! - am 5. Mai 2007.

(für alle die sich an den Bildern sattsehen wollen ein Tipp: anklicken zum Vergrößern!)



Wir handeln damit komplett gegen den Trend (lang verheiratete Paare trennen sich allerorten),
indem wir - zuvor ganz lange unverheiratet - unsere Bindung nun doch amtlich befestigt haben.

Wir haben Zeichen gesetzt - nicht mit der Hochzeit, heiraten kann ja jeder...
...sondern mit unserem seit langer Zeit ausstehenden Gartenfest!

Eigentlich wollten wir schon 2005 zum 100-jährigen unseres Hauses groß feiern...
...und das hat irgendwie terminlich dann doch nicht geklappt - wie das manchmal so zugeht.
Unsere Hochzeit war nun endlich ein Anlass, die große Party schmeißen zu müssen.

Aber vielleicht einfach der Reihe nach.

Es war traumhaft - es hat einfach wirklich alles bis auf das i-Tüpfelchen gestimmt...
angefangen beim Wetter: das schon jetzt legendäre Hoch "Sylvia" im April 2007 endete hier erst am Abend des 6. Mai.
Da waren wir gerade mit dem Aufräumen im Garten fertig.

Erst hatte es ganz schlecht ausgesehen: der Einbruch des Tiefdrucks in das längste April-Hoch seit Menschengedenken:
der war ausgerechnet für den Termin am Samstag angesagt ... jedenfalls noch im Wetterbericht vom Dienstag.
Dann hat sich das aber doch noch etwas verschoben; am Freitag war es bedeckt-durchwachsen, aber trocken,
und der Wetterbericht kündete seit Donnerstag den Regen für Montag an.
Nun muss man vorsichtig sein, wenn der Wetterbericht in Köln gemacht wird - da kann es in Aachen schon mal früher losgehen.
In unserem Falle war es am Samstag strahlend: genau so hatten wir es uns gewünscht!

Die Braut bildschön herausgeputzt im eleganten seidenen Etuikleid und aufwendig frisiert, der Bräutigam dezent fein in Schale... ein würdiger Rahmen auf Burg Rode in Herzogenrath, dazu etwa 60 illustre Gäste, eine Pianistin am großen Steinway und ein sehr gefühlvoller Standesbeamter - ja, es war zum Weinen schön.



Dieser Beamte hatte ein sehr gut passendes Tucholsky-Zitat als Motto ausgewählt:

"der wichtigste Moment im Leben ist der Augenblick"

Dem ist nun absolut nichts hinzu zu fügen.



Sogar goldene Eheringe hatten wir zum festlichen Ringtausch dabei:

ich hatte uns eigens je 18er und 22er Ringe aus Klemmringverschraubungen der Solaranlage
bei einem lang erprobten Zulieferer 1/1000 mm hartvergolden lassen. Das sah edel aus und man hat uns sehr bewundert...
...und da wir beide alltags keine Ringe tragen mögen waren die 35 Euro für das Vergolden erträglich.

Dass der Ring beim Schieben auf den dicken rechten Ringfinger des Bräutigams - wohl vor lauter Aufregung aufgequollen - nicht recht passen wollte,
hat kaum gestört (ein Klemmring eben)... links passte er ja dann auf Anhieb perfekt.



Die Ringe haben eine sehr schöne, fotogene Form und sind im besseren Baumarkt als Ersatzteil preiswert erhältlich.

Danach gab es Sekt - irgendwie hat unser kleinster - drei Jahre - auch welchen ergaunert, als O-Saft getarnt.
OK, naja, zur Feier des Tages.

Draußen gab es ein Ständchen der vollzählig erschienenen und einheitlich gekleideten Frauengruppe der Braut.
Hinterher ging es mit der Nobelkarosse eines Geschäftsfreundes - vielen Dank, Herr Schanz! - zum Restaurant in der Burgruine Wilhelmstein - die liegt allein mitten im Wald,
mit Kinderspielplatz und ohne jeden die Ruhe störenden Autoverkehr ringsum.



Nebenher: erster Besitzer dieses Fahrzeuges von 1958 - vormals natürlich wie üblich schwarz - war das belgische Königshaus.

Im Rittersaal erwartete unsere Gäste und uns ein genau ausgetüfteltes, erlesenes dreigängiges Buffet nebst edlen Getränken, das keine Wünsche offen ließ.
Hier war die Gelegenheit vor allem für die Eltern-Generation, den Konventionen mit Festreden und Glückwünschen Genüge zu tun - und ausgiebig zu plaudern mit Leuten, die man noch nie oder seit Jahren nicht gesehen hat.



Mit mächtig vollem Bauch ging es dann schließlich zurück nach Hause, wo wir seit Tagen an den Vorbereitungen für unser Gartenfest gearbeitet hatten.

Das eigentlich für die Erneuerung des Garagendachs vorgesehene Material hatte ich als Bühne im Garten ausgelegt, geliehene Pavillons als Not-Wetterschutz für die Technik aufgebaut (Bose PA, Danke, Jeffry!), dazu ein 6x8m Zelt vom Katastrophenschutz für das Buffet, eine alte Spüle vom Materialstapel im Schuppen gezogen und in einer improvisierten Theke im Garten wieder belebt, alle möglichen Zimmer für Gäste aus- und umgeräumt, Krempelecken ausgemistet, geputzt und geköchelt, den Rasen gehätschelt...



Es hat sich absolut gelohnt!
Während die ersten Gäste eintrudelten (die Nachbarn haben eben die kürzeste Anreise) zeigte sich die Braut auch schon mal ohne den hellen Blazer, da kam das lachsfarbene Seidenkleid (eBay) dann richtig zur Geltung - orange steht ihr gut!
Noch war gut Platz im Garten, das sollte sich aber bald ändern.



Zuerst gab es mal Kaffee & ganz viel selbst gebackenen Kuchen, und die Attraktion unter den Spielgeräten für die Kinder war zweifellos die Seilbahn.

Die hatte ich extra vorher komplett renoviert mit 10mm Kran-Hubseil, verzinkt und gefettet und einer Bergsteiger-Laufrolle Petzl Tandem Speed... gestartet wird vom "Piratenfloß", das sind die in eine Hainbuche gehängten Reste meines Hochbetts aus der Junggesellenbude in Aachen.
Dass ich da ausgezogen bin ist z. Z. u. H. (zum Zeitpunkt unserer Heirat) auch schon zehn Jahre her.



Der eigentliche Knaller dabei ist der Aufprall zum Schluss - natürlich abgefangen von zwei meterlangen Federn, aber bei einer Fahrstrecke von fast dreißig Metern über eine Höhendifferenz von zwei Metern ganz ordentlich - die lieben Kleinen hängen regelmäßig für einen Moment waagerecht in der Luft.
Das letzte Foto meiner Tochter ist von der Erprobung der Seilbahn, so schmutzig war sie an unserem Ehrentage dann doch nicht.

Dann gab es zur Eröffnung den ersten "öffentlichen" Auftritt der Band, in der unsere älteste Tochter Flora das Schlagzeug spielt.
Die waren alle sehr nervös, wie man sich leicht vorstellen kann - der Auftritt hat aber trotzdem gut hingehauen.
Der Sound hat gestimmt - ein gelungener Einstieg, auch wenn vorher beim Nachstimmen eine Saite der Harfe (!) gerissen war...



Natürlich gehört zu einer echten Girlie-Band eigentlich eine Gitarristin... die war der Band aber leider kurz zuvor abhanden gekommen.
Also durfte es in diesem einen besonderen Fall aushilfsweise auch mal ein Boy an der Gitarre sein. Als Bassist, dezent im Hintergrund, werkelte mein eigener Bruder, wo sonst der Lehrer der Gruppe aus der MuFab sein Wesen treibt - denn der kümmerte sich stattdessen um die Organisation und am Mixer um den glasklaren Sound (Danke, Werner!).

Natürlich stand zur Verfügung: Sekt, Wein, Bier, Limonade oder was auch immer und reichliches Buffet - und dazu ertönte dann vom späten Nachmittag an bis in den frühen Abend allerfeinster Jazz von einem eigens für diesen Anlass zusammen gestellten Quartett:



Das hatte ich nur zwei Tage vorher noch mit Hilfe des Schlagzeuglehrers meiner Tochter - Danke, Horst! - bewerkstelligt bekommen.
Das war viel mehr als ich überhaupt zu hoffen gewagt hatte und erfüllte mich mit Stolz - so kurzfristig hatte es wider Erwarten doch noch geklappt: schöne Musik, lupenreiner Sound, ganz phantastische Stimmung! Es hat einfach alles super gepasst.

Meinen riesengroßen Dank an die Band:
Mylene Schrijen (Saxophon), Paul Heijnen (Piano), Aram Schneider (Drums), Markus Bothe (Bass).

Live Musik - da nimmt man erst wahr, wie tot und unpersönlich dagegen doch Musikberieselung von Tonträgern - Konserven - ist.
Viele Menschen bemerken ja nicht einmal mehr den Unterschied zwischen manuell "gespielter" und elektronisch erzeugter Berieselung.
So sehr daran gewöhnt, in jedem Kaufhausfahrstuhl klangberieselt zu werden... der heilige Schaffensakt des Musizierens wird kommerziell dermaßen ausgeschlachtet, dass ein breites Publikum diese Kunst nicht mehr zu würdigen weiss. Wer kann denn heute noch konzentriert zuhören?

Vielleicht habe ich mir auch nur selbst einen Herzenswunsch erfüllt - sei´s drum, es ist wirklich jammer, jammerschade für alle, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht dabei gewesen sind, nicht zugehört haben oder nicht konnten oder nicht wollten.



Als sich dann aber der Gig dem vereinbarten Ende zu neigte, wurde ich nervös. Die musikalische Untermalung musste nun doch per Konserve erfolgen, deren Auswahl dann mir obliegen musste. Eine heikle Aufgabe, denn gute Stimmung will durch die genau richtig gewählte und dosierte Musik aufrecht erhalten werden. Kein Heavy Metal, keine Tränendrücker, keine Magenroller, kein Freejazz... bei alledem verschalt nämlich leicht das Bier noch im Glase - oder die Gäste haben plötzlich noch etwas Wichtiges vor.



Und die Party war in vollem Gange... der Garten brechend voller Leute, die Getränkeversorgung garantiert... sollte ich jetzt wirklich CDs einlegen müssen? Davor und dem dann unweigerlichen "ach kannst Du vielleicht mal andere Musik auflegen" von irgendwelchen Querköpfen wurde mir bang.

Doch halt: aus dem Augenwinkel sah ich da eine mir gänzlich unbekannte Gestalt einen seltsamen, offenbar sehr schweren Gegenstand in Richtung meiner selbst gezimmerten Bühne schleppen! Womöglich bahnten sich hier weitere große Dinge für unsere Ohren an.
Dann bat mich ein mir ebenfalls noch unbekannter Herr nach kurzer Begutachtung von Bühne und Schlagzeug um einen Teppich.
Ich erfüllte seinen Wunsch, ohne weitere Fragen zu stellen.
Anschließend brauchte er noch Tempotücher und Klebeband: die einen klebte er mit dem anderen auf die Trommeln meiner Tochter.
Daraus schloss ich - beruhigt und gespannt - dass in Kürze weitere Live Musik zum Besten gegeben werden würde.

Und so war es auch - mein "kleiner" Bruder hatte auch etwas organisiert, kurzfristig wohl... "diese Band hat am Freitag telefoniert", wie er später zum Besten gab. Ab 22:00 war also wieder live Musik. Und wie!

Als Einstieg haben die Jungs erst mal ein paar der schönsten Stücke von Santana gecovert; denn das war in meiner Jugend meine Lieblingsmusik - und gehört noch heute zu meinen Favoriten!
Vor knapp einem Jahr habe ich die ganze Familie - bis auf den Kleinsten - zu Carlos und Band in die riesige Kölnarena geschleppt, und da waren zwei virtuose Blechbläser (Bill Ortiz, Trompete & Jeff Cressman, Posaune) mit dabei... mit dem schönen Ergebnis, dass meine frisch getraute Gattin nach Jahrzehnten der musikalischen Abstinenz (als Kind mal Fagott) jetzt das Posaune spielen angefangen hat.

Santana also... sehr schönes Intro! Zu "Samba Pa Ti" haben wir uns sehr gerne an den in unserer Jugend so wichtigen Engtanz erinnert... und als "Special Guest" hat Katrin Bausum mit meinem Bruder und der Band "You´ve Got a Friend" von Carole King gesungen (das war zu "meiner" Zeit von James Taylor sehr populär). Danke, Katrin!



Den Rest des Abends ging es ein Wenig moderner zu - bis um ein Uhr Nachts, und niemand hat sich wegen des Lärms beschwert. Im Gegenteil!
Die Nachbarn - so sie nicht eingeladen waren - hatten sich in ihren Gärten versammelt und abwechselnd gelauscht & applaudiert!
Es war in der Tat ein vorgezogener Sommernachtstraum (Anfang Mai!), und die Band schien so viel Spaß zu haben wie die Gäste...
...ab Mitternacht wurde zwischen den Stücken schon mal von der Bühne gefragt: "dürfen wir noch eins?" ...jaaa!

Cantaloop Island von Herbie Hancock hatten wir zuvor schon von der Jazzband gehört, was kaum jemand aufgefallen sein dürfte.
Davon kann man eigentlich nie genug verschiedene Versionen hören. Der schwere Gegenstand, den ich Anfangs erspäht hatte, war der "VIRUS TI" Synthesizer (heißen die Dinger noch so?) des Keyboarders, dem dieser ganz erstaunliche Klänge entlockte.
Selbst in den Spielpausen funkelte, blinkte und zischte das Ding noch böse (das mit dem Zischen habe ich dazu erfunden, natürlich).



Auch hier unseren vielfachen herzlichen Dank an die Musiker:
Xaver Fischer (Piano), Eric Harings (Drums), Martin Feske (Gitarre), Christian Fehre (Percussion), mein Bruder (Bass) und - als Gaststar - Katrin Bausum (Gesang).

(Fortsetzung und weiter Bebilderung folgt... womöglich - bei handgeschriebenen Webseiten kann man nie wissen)